OBJEKT | SKULPTUR | INTEGRATION
...eine hingeworfene farbige „Skizze“ aus scheinbar beliebig hingeworfenen farbigen Stäben von unterschiedlichster Gestalt, gibt zu erkennen, wie aus der Unordnung die Ordnung sich entwickelt, jene die Voraussetzung der Gestaltbarkeit, diese das gestaltete Ereignis, das in der dezentralisierten Offenheit die Bedingungen für die Formentstehung eines Werkes zugleich sichtbar vorführt. Nicht das Chaos, noch die tödliche Vollkommenheit, sondern eine Labilität und Stabilität verknüpfende Situation ist durch plastische Mittel als Ordnung von Räumen mit der ihnen inhärenten Spannung zur Anschauung gebracht...
Jürgen Wißmann | Textauszug Katalog Erich Reusch, S.13, Städtische Galerie Lüdenscheid, 1986, Seltmann Druckereibetrieb

Installation, 1986

Objekt, 1986

Installation, 1986


Entwurf einer Plastik, 1985

Wandobjekt, um 1986
...Vor allem in den achtziger Jahren hat der Künstler sein Vokabular um verschiedene Farben und Formen erweitert. Es entstanden große farbige Außenskulpturen, Wand- und Bodenarbeiten von starkem sinnlichem Reiz, wobei viele Installationen in fließenden Übergängen sowohl Wand und Boden einbeziehen. Aus der offenen, geradezu regellos erscheinenden Verteilung der plastischen Elemente und ihrer heterogenen Farben, Materialien (Stahl, Marmor, Holz, Glas Leinwand, etc. und quadratischen, rechteckigen, linearen, gekrümmten, unregelmäßigen Formen ergibt sich für das Auge der Eindruck einer nicht festlegbaren, unabschließbaren Kombinatorik der Teile und ihrer Beziehung, die sich nicht auf die Koordinaten des Raumes einlassen. Dem bloßen Zufall unterworfen ist die Streuung der Teile aber nicht, diese haben ihren in Entwürfen und Modellen skizzierten Zusammenhang. Sie entwickeln ein Zusammenspiel verdichteter und aufgelockerter Zonen sowie vertikaler und horizontaler Richtungen, das nicht determiniert erscheint, aber ebenso wenig jede Vorstellung von Ordnung aufgibt. Dieser Umgang mit Raum verdeutlicht, dass Reusch die Wand nicht einfach als Träger von Bildern nutzt, sie ist vielmehr Gegenstand eines Prozesses, in dessen Verlauf sie durch Streuung, das unterschiedliche Volumen, das räumliche Vor- und zurück der Objekte in ihrer Abmessung und ihrer Form durchbrochen und aufgelöst wird...
Volker Adolphs | Der Raum, die Leere, der Ort | Textauszug Katalog Erich Reusch – Arbeiten 1954 – 1998, S. 22, Kunstmuseum Bonn, 1998 Wienand Verlag, ISBN 3-929790-27-0

Skulptur um 1984

Entwurf für einen Wettbewerb

Universität, Augsburg