Foto: Bernd Jansen

„Mit Formen große Räume beanspruchen, Raum abschließen, den Boden tangieren oder fast bedecken, wuchernden Umraum durch rechtwinklige Formationen stabilisieren, den erstarrten Umraum mit sich wandelnden Formen lösen, sich ausbreiten, die Geborgenheit der Einschließung, das Geheimnis des abgeschlossenen Raumes, Tiefen vertiefen, durchschreitend erlebbar, Übergänge schaffen, Begrenzungen setzen, die sensiblen Verwandlungen der Natur erleben, differenzierte Technik einsetzen, im Verborgenen oder im Vordergrund, immer nur Hilfsmittel, Wasser fließen lassen, der Sonne weiß auf grün mit unmerklichen Bewegungen folgen.“

ARCHITEKTUR | WETTBEWERB UND REALISATION

Entwurf einer windbewegten Plastik für den See des Olympiastadions München, 1974

„…Der Umraum des Olympiastadions brachte durch die notwendigen Hochbauten eine Versteinerung der Landschaft mit sich. Mir schien es notwendig, in diesem Bereich Kräfte der Natur sichtbar zu machen, die in unseren urbanen Ballungen so leicht verloren gehen. Gegen die umgebende Bebauung sollten die dünnen Kunststoffrohre Elemente der von den Kräften der Natur ausgelösten Sensibilisierung sein...“

Entwurf für ein Gebäude der Oberfinanzdirektion Aachen, 1971

Installation vor dem Gebäude des Deutschlandfunkes/Deutsche Welle, Köln, 1975

Entwurf für ein Gebäude der Oberfinanzdirektion Aachen, 1971

Verloren gehen. Gegen die umgebende Bebauung sollten die dünnen Kunststoffrohre Elemente der von den Kräften der Natur.

Gestaltung des Eingangsbereichs der Landesfinanzschule Schloss Nordkirchen 1971

Wasserrelief auf dem Forumsplatz der Universität Bochum, 1971

Im Zusammenhang mit der vorhandenen Architektur entwickelt sich aus der Struktur des Forumsplatzes ein System von Wasserführungen, das im Bereich einer umschlossenen Vertiefung eine Zone des Aufenthaltes, der Erholung und der Diskussion schafft. Das Wasser umfließt unmittelbar diesen gesamten Bereich und umfasst einen Teil des Platzes.

Platzgestaltung vor dem Rathaus Bochum, 1978/80

Neugestaltung des Ehrenmals 20. Juli 1944

Foto: Nikolaus Koliusis

Bendlerblock Berlin, 1978/79Figur Richard Scheibe

...Zwangsläufig fällt der Blick des Betrachters jedoch zunächst auf zwei bronzene Achsen vor der Figur. Sie bilden flache Schwelen, die nur geringfügig über das Niveau der Pflastersteine ragen, aber dennoch eine gewisse Distanz oder gar Irritation zwischen Betrachter und Figur erzeugen, indem sie einen subtilen Widerstand im Raum bilden. das unwillkürliche Innehalten führt dazu, dass der Betrachter den bronzenen Jüngling zunächst aus der Ferne beobachtet und dadurch seine Aufmerksamkeit umso stärker auf die räumliche Situation und den eigenen Standpunkt richtet. Dabei ist die Tatsache, dass Reusch den gefesselten Bronze-Jüngling auf das Bodenniveau herabsetzt und ihn somit auf Augenhöhe mit dem Betrachter stellt, bemerkenswert. Ganz offensichtlich ist das Spiel mit den Erwartungen des Beobachters und deren bewusster Bruch darauf angelegt, zum Reflektieren, zum eigenen Denken anzuregen, worum es bei diesem Erinnerungsort geht...

Prof. Dr. Norbert Lammert
Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung e. V.
Präsident des Deutschen Bundestages a. D.

Erich Reusch – grenzenlos | Textauszug Neugestaltung der Gedenkstätte für den deutschen Widerstand (20. Juli 1944) im Bendlerblock, Berlin, S. 7 | gutenberg beuys feindruckerei GmbH, Langenhagen, 2020 | ISBN 978 -3-941778-16-0

Skulptur vor dem Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, 1978

Skulpturen für das Gelände des Bundesverwaltungszentrums, München, 1979

Modell des Bundesverwaltungszentrums München

PLASTIKEN | 1970—1985

>>>